Herbstversammlung 2017

16. Oktober 2017
Rubrik: Öffentliche Nachrichten
Ehrung zur Herbstversammlung 2017
Foto: v.l.: Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer, Johann Eibner und Werner Grasruck (Foto: Hans Gleisenberg)

Mit aktuell 40 Mitgliedern und weiteren interessierten Probeimkern steht der Imkerverein Sulzbürg und Umgebung sehr gut da. Zu Beginn der Herbstversammlung am 13. Oktober 2017 begrüßte Vorstand Werner Grasruck sichtlich stolz die Neuimker, die im laufenden Jahr beigetreten sind. Auch Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer richtete seine Grußworte an die 17 anwesenden Bienenhalter und bekräftigte in seiner Ansprache die Unterstützung der Imker und Bienen durch die Gemeinde.

Auch dieses Jahr wurden wieder langjährige Imker durch Vorstand und Bürgermeister geehrt. Für jeweils 10 Jahre Mitgliedschaft bekamen Waltraud Bachhofer und Johann Eibner die Ehrennadel in Bronze.

Anschließend fuhr Werner Grasruck mit seinem Bericht fort. Der mäßigen Auswinterung mit teilweise hohen Völkerverlusten durch Varroa und Ruhr folgte ein trockenes und kaltes Wetter im gesamten Frühling. Auch wenn diese Vorzeichen ein schlechtes Honigjahr erwarten ließen, konnte man durchschnittliche bis gute Ernteergebnisse erzielen, was viele Imker im Raum so bestätigten. Die Ausbeute an Blütenhonig war trotz fehlender Obstanteile gut, die an Sommertracht und Waldhonig mittel. Sehr förderliche Bedingungen zur Bildung von Ablegern bestanden ab Mitte Mai. Durch eine kurze und sehr intensive Schwarmzeit gründeten sich auf ganz natürliche Weise einige neue Bienenvölker.

Seit knapp 40 Jahren kämpfen nun Bienen und ihre Imker in Deutschland gegen Varroa, eine ca. 1,1 Millimeter lange und 1,6 Millimeter breite Milbe, die als Parasit an den Honigbienen lebt. Der Befall in diesen Herbst war und ist bis jetzt wenig stark. Allerdings hat sich nach zuletzt 2011 wieder eine andere Bienenkrankheit im Gemeindegebiet breit gemacht, die Amerikanische Faulbrut. Nachdem sich der erste Verdachtsfall bestätigt hatte, wurden im Juli zwei Sperrbezirke von Amtswegen eingerichtet, wovon noch immer das gesamte Gemeindegebiet Mühlhausen betroffen ist. Sobald die Bienenseuche ausbricht werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, die eine Verbreitung möglichst verhindern. Auch in diesem Fall hat es nur wenige Völker getroffen. Beide Krankheiten, zu denen in der Versammlung mehrere Bilder gezeigt wurden, schaden zwar den Bienen, der Honig jedoch verliert weder an Qualität noch an Geschmack und ist daher auch von erkrankten Tieren voll und ohne Risiko genießbar.

Das Probeimkern am Lehrbienestand war wieder bestens besucht. An insgesamt 16 Samstagen trafen sich die Jungimker mit Vorstand Werner Grasruck am Lehrbienenstand. Bis zu 20 Teilnehmer nahmen an manchen Terminen teil. Die Erfolgsgeschichte soll deshalb auch 2018 fortgeführt werden, schon jetzt gäbe es wieder neue Interessenten, führte Grasruck weiter aus.

Werner Grasruck führte anschließend noch eine Messung der Leitfähigkeit von Honig vor. Das Gerät wurde vom Verein erst vor wenigen Monaten angeschafft und kann von jedem Mitglied genutzt werden. Mit den Werten der elektrischen Leitfähigkeit lassen sich Rückschlüsse auf die jeweilige Honigsorte schließen.

Unter Wünsche und Anträge wurde unter anderem der Antrag an die Gemeinde zwecks finanzieller Unterstützung des Vereins und weitere beziehungsweise neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten diskutiert. Dr. Wolfgang Keil regte an, dass man ergänzend zu dem Bericht des Imkervereins in der Septemberausgabe des Mitteilungsblatt den Bürgern der Gemeinde Kontaktmöglichkeiten an die Hand geben sollte, sofern es Unklarheiten oder Fragen zur Entsorgung von Bienenwaben gibt. Hintergrund dafür war, dass Anfang August im gemeindlichen Bauhof alte, vergammelte Bienenwaben in Müllsäcke verpackt im Restmüllcontainer entsorgt wurden. Die Säcke platzten auf und hatten sofort die Bienen der umliegenden Bienenstände angelockt. Diese Handlungsweise ist untragbar und schädigt die benachbarten Bienenvölker.

Der Imkerverein steht in solchen Fragen allen Interessierten zur Verfügung. Telefonisch unter 09185-1566 oder per Mail an info@imkerverein-sulzbuerg.de.